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Amazon Prime Filmfreitag

Es gibt wieder einen Filmfreitag bei Amazon Instant Video als Prime-Deal, sprich für Amazon Prime Mitglieder.
Heute kann man 10 reduzierte Filme für jeweils 0,99€ ausleihen. Man hat dann 30 Tage Zeit sie anzusehen. Ist ein Film gestartet kann man in 48 Stunden lang ansehen. Also quasi 30 Tage Zeit ihn sich aus der virtuellen Videothek abzuholen und dann hat man ihn 2 Tage zum ansehen zu Hause.

Diesen Freitag:

enlightenedWenn Du noch einen anderen Streaminganbieter hast, wie z.B. Netflix oder Sky, solltest Du auch bei dem geringen Preis vorher einmal bei Wer streamt es? prüfen, ob der Wunschfilm bei einem deiner anderen Anbieter in der Flatrate enthalten ist.

Als ich den Titel las, war Pacific Rim für mich eigentlich gesetzt, denn der erste Film hat mich unerwartet positiv unterhalten. Ob der IMDb Bewertung werde ich da aber noch kurz drüber nachdenken.
Auf jeden Fall werde ich mir Game Night holen, auf den hatte ich in der Sneak gehofft. Und Greatest Showman war für mich auch ein Kandidat, um ihn direkt im Kino zu sehen, was ich aber verpasst habe.
Interessant klingt auch Weltengänger, aber ähnlich wie bei Pacific Rim denke ich da noch mal sehr scharf drüber nach, ob der russische Film wirklich meinen Geschmack trifft.

gesehen: The Guilty

Gestern gab es in der Sneak zur Abwechslung mal einen dänsichen Film. Obwohl wir hier direkt auf der Grenze leben, bekommen wir das selten. Andererseits: warum sollte sich ein Däne einen dänsichen Film in deutscher Synchronisation antun?
Der deutsche Titel des dänischen Films ist Englisch und lautet The Guilty indecision(Original Den skyldige) und handelt praktisch komplett am Telefon:

Asger Holm (Jakob Cedergren) ist Polizist und sitzt in der Notrufzentrale am Telefon. Es ist offensichtlich nicht seine reguläre Tätigkeit und eines Abends erreicht ihn der Notruf von Iben, die gerade entführt wird. Zur Tarnung mit ihm spricht, als spräche sie mit ihrer 6-jährigen Tochter. Um herauszufinden, wo sie ist und worum es eigentlich geht, spricht er auch mit ihrer Tochter und anderen Personen und verlässt dabei auch seinen Aufgabenbereich.

Als Zuschauer hört man via Telefon ebenso wie Asger die einzelnen Puzzleteile und muss sich ebenso ein Gesamtbild zusammen setzen. Die Handlung leitet das ein wenig durch Asgars Tätigkeiten, als Zuschauer gibt es zusätzlich aber auch noch ein Rätsel um Asgar selbst – wie erwähnt scheint er eigentlich auch auf der Straße zu arbeiten und nicht in der Notrufzentrale.

Der Film ist ein Kammerspiel und findet komplett in der Notrufzentrale statt, wie Asgar erleben wir die eigentliche Geschichte nur über das Telefon. Über weite Strecken funktioniert der Film fast wie ein Hörspiel. Auf die Art des Kammerspiels muss man sich etwas einlassen, dann ist der Film wirklich spannend. Der Film ist zwar ab 12 freigegeben, direkt vor uns wurde ein Mutter mit ihrem 12-jährigen Sohn allerdings abgewiesen, weil die Sneak grundsätzlich ab 18 ist – es ist ja nicht öffentlich, was für ein Film läuft. Und ehrlich gesagt könnten einige der gehörten Schilderungen für 12-jährige auch etwas viel sein. Gerade, weil sie nur via Telefon geschildert werden. Eine bildliche Darstellung kann man altersentsprechend schneiden, mit dem Kopfkino geht das nicht so einfach.
Das soll nun nicht heissen, dass der Film übermässig brutal wäre, ich komme nur wegen dem Vorfall am Einlass darauf. Bei der FSK gibt es auch keine Freigabebegründung (darin finden sich teilweise Begründungen auf einzelne Szenen genau), nur die glatte “ab 12” Freigabe.

Wenn dich ein Kammerspiel nicht stört ist The Guilty ein guter Film. Die Handlung ist nicht so eindeutig, wie es erstmal scheint, aber auch nicht so überraschend, dass man die Hintergründe nicht vor dem Ende ahnen könnte. Und: es ist kein Hollywoodfilm mit einem guten Ende für alle Handlungsstränge.

gesehen: Ballon

Gestern waren wir “à la carte” im Kino und haben uns Ballon angesehen, den neuen Film von Michael Bully Herbig – defintiv keine Komödie und auch das kann er verdammt gut:

Es ist die Geschichte der vielleicht spektakulärsten Flucht aus der DDR: 2 Familien nähen sich einen Heissluftballon und fliehen aus Thüringen nach Bayern (man muss schon verzweifelt sein, wenn man nach Bayern fliehtangel).

Keine Angst, das ist kein Spoiler, ebenso wie bei Titanic klar ist, dass das Schiff unter geht. Die Flucht ist wirklich geschehen, Geschehnisse, Orte und auch Namen sind echt.

Der Film konzentriert sich auf die Flucht, die natürlich nicht annähernd so einfach war, wie es im nachhinein so klingt. Über die konkreten Motive erfahren wir wenig, nur in einigen Szenen aus Gesprächen. Das klingt nach einer Lücke, aber dadurch vermeidet der Film die moralische Keule. Der Fall der Mauer ist nun 29 Jahre her, die Flucht 39 Jahre. Blickt man nach so langer Zeit zurück, sind die Verhältnisse in der ehemaligen DDR entweder unvorstellbar oder in der Erinnerung verklärt.
Aber der Film zeigt natürlich keine Handlung vor neutralem Hintergrund. Gleich zu Anfang sehen wir einen scheiternden konventionelle Fluchtversuch. Der ermittelnde Offizier lässt die Befehle der Grenzsoldaten zitieren, inklusive Schiessbefehl. Aber der Film gibt in solchen Szenen die Wertung nicht vor, als Zuschauer kann man sich selbst eine Meinung bilden. Und je nach Hintergrund und Erfahrung muss das nicht unbedingt immer gegen die DDR oder sein(e) Repräsentanten sein.

Der Film ist, was die Moral angeht, grau. Auch der ermittelnde Offizier ist zwar in seiner Aufgabe unerbittlich, aber kein Abziehbild eines Parteisoldaten. Man kann Verständnis oder zumindest Nachdenklichkeit erkennen – oder es für Taktik halten. Hier gibt der Film keine Interpretation vor, ebensowenig wie beim Stasi-Nachbarn. Denn auch wenn die meisten eine eindeutige Meinung haben dürften: weder die DDR, noch die Personen waren nur schlecht. Ebensowenig, wie die DDR das Arbeiterparadies war. Die Wahrheit ist grau, sie liegt irgendwo dazwischen. Es ist ein Dokuthriller, kein Geschichtsfilm.

Und so beobachten wir die beiden Familien, wie sie ihre Fluchtpläne umsetzen. Wie sie scheitern, immer wieder Gefahr laufen, erwischt zu werden. Und auch, wenn man weiß, wie die Flucht endet fiebert man mit. Nach einer schwächeren ersten Viertelstunde wird der Film sehr intensiv, man fühlt sich in die DDR versetzt und drückt der Familien die Daumen, leidet mit ihr bei Fehlschlägen.

Der Film endet mit Originalbildern der Flucht vor fast 40 Jahren und das ist nach den Emotionen am Ende der Flucht noch einmal ein Kick. Denn auch, wenn man die ganze Zeit weiß, dass die Flucht wirklich so passiert ist, wird es durch die Originalbilder wirklich real, lässt die Kinodistanz verschwinden.

Bullys erster Thriller ist in meinen Augen eine eindeutige Empfehlung und für mich auch noch umso beeindruckender, weil potenziell jeder Zuschauer zumindest das Ende kennen könnte. Dennoch fesselt der Film spätestens nach der ersten Viertelstunde die ganze Zeityes