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Neuer Koffeinspender

Zweieinhalb Jahre ist es her, da hatte ich von meinem Umstieg in der Kaffeezubereitung von Padmaschine auf Filtermaschine mit Bohnen-Mahlwerk geschrieben. Von Einzelportionen zurück auf klassische Kanne, aber mit eigenem Mahlwerk für frisch gemahlene Bohnen. In Kombination mit dem Timer gibt es so pünktlich mit dem Wecker einen frischen Kaffee.

Knapp ein Jahr später habe ich die ursprüngliche Maschine von Beem wegen kaputtem Mahlwerk durch eine Philips GrindandBrew HD7766 ersetzt. Technisch leider ein Rückschritt, weil sie wirklich “dumm” die gesamte Wassermenge brüht und nicht wie die Beem nur das Wasser für die eingestellte Tassenanzahl entnimmt. Die Menge, die man einstellt, regelt nur die Menge der gemahlenen Bohnen. Aber es war die einzige Maschine, die ich gefunden habe, die vermutlich nicht auf die gleiche Standardkonstruktion aus Fernost zurückgreift. Daran, dass man Abends die Wassermenge passend einfüllen muss, gewöhnt man sich und der Service von Philips ist für die Maschine auch deutlich besser. Einmal war das Mahlwerk verklemmt und die Maschine war kostenlos im Service und nach 4 Tagen wieder da.

Als dann zum Cyberwochending im November aber verschiedene Vollautomaten für gut 200€ im Angebot waren reifte bei mir der Entschluss, wieder umzusteigen auf eine portionsweise Zubereitung. Nun aber mit einem Vollautomaten.
Ein einfacher Automat reicht mir, ich möchte morgens einen oder vielleicht eine zweiten Kaffee vor der Arbeit trinken. Die Herzdame wünschte sich dazu auch noch einen Milchaufschämer. Zum Geburtstag habe ich mir dann vor allem Gutscheine gewünscht, um die Kosten zu drücken und erstmal Tests und Rensionen gelesen.

Anfang Januar kam dann der neue Drogenbereiter an. Neben der Philips 7766 sieht er fast schmächtig aus:
DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110 neben Philips GrindandBrew HD7766

Relativ schnell hatte sich für die Einstiegsklasse DeLonghi als favorisierter Hersteller herauskristalisiert. Die Brühgruppe ist wohl identisch mit der in teureren Maschinen und zur Reinigung auch entnehmbar. Das robuste Arbeitstier ist da die ECAM 22.110 der Magnifica S Reihe. Geschmacklich hält sie mit deutlich teureren Maschinen mit, dafür gibt es aber keine Edeloptik und da die Bedienung auf Direktwahlknöpfe reduziert ist, gibt es auch keine Extras in der Zubereitung.
Die Maschine von Nivona, die meine Nachbarn sich etwa zur gleichen Zeit gekauft haben, hat ein Farbdisplay, über das man sich die gewünschte Kaffeespezialität auswählt. Man kann auch eigene “Rezepte” konfigurieren und die Menge für jede Tasse auf den ml genau einstellen. Nicht nur von den Funktionen, auch äußerlich sieht man ihr an, dass sie etwas mehr kostet.

Die 22.110 kann Espresso und Kaffee, über Direktwahlknäpfe jeweils ein oder zwei Portionen gleichzeitig. Milch schäumt man über eine Aufschäumdüse selbst. Einstellen kann man hier auch die Menge, aber nur als Grundeinstellung – mangels Display drückt man einen Knopf, wenn der Bescher voll ist – und die Temperatur in 4 Stufen. Der Mahlgrad lässt sich in 13 Stufen einstellen, wobei die beiden feinsten Stufen bei den meisten Bohnen effektiv zu fein sind für die Pumpe. Das kann man in fast allen Tests und vielen Rezensionen nachlesen und auch meine Schwester hat mit einer Maschine der Magnifica S Reihe die Erfahrung gemacht. Pragmatisch wie ich bin, habe ich das Mahlwerk halt einfach auf die drittkleine Stufe gestellt.DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110 Bedienelemente

Prominent in der Mitte sitzt ansonsten der Drehregler für die Kaffeestärke, links und rechts davon die Knöpfe für 1 oder 2 Espresso bzw. Kaffee. Oben links ist der Einschaltknopf und der Knopf oben rechts aktiviert die Milchaufschäumdüse bzw. die Dampferzeugung. Damit der Dampf auch aus der Düse kommt legt man die Hebel über der Düse um.
Praktisch verstelle ich die Stärke nur, wenn ich andere Bohnen verwende, es ginge aber natürlich für jeden Becher. Über den Drehknopf könnte man auch auf das Fach für Kaffeepulver umschalten. Klingt unsinnig bei einem Vollautomaten, aber ist dafür gedacht, z.B. einen einzelnen Becher entkoffeinierten Kaffee zubereiten zu können.

Die morgendliche Routine sieht nun also so aus, dass ich die Maschine einschalte und nach etwa einer Minute stelle ich meine Tasse unter den Auslauf und drücke auf den Knopf für einen Becher Kaffee:

Die Minute sollte man auch abwarten, bei jedem ein- und ausschalten spült die Maschine einmal die Leitungen durch und das würde im Becher landen. Das macht den Kaffee dünnangel.

Der Kaffee schmeckt wirklich großartig! Durch die Zubereitung mit Druck wie bei einem Espresso hat das Wasser nur kurzen Kontakt mit dem Pulver und der Kaffee enthält nicht so viele Bitterstoffe. Trotzdem ist er schön kräftig. Er scheint dabei auch weniger Bohnen zu verbrauchen, als die Philips, zumindest habe ich bisher weniger nachgefüllt obwohl wir eher mehr Kaffee trinken durch den Vollautomaten. Es geht ja nun einfach schnell mal.

Mitgeliefert wird ein Wasserfilter, den verwende ich hier oben aber nicht. Die Wasserqualität aus der Leitung ist hier hervorragend. Ich erinnere mich aber gut an einen Schluck, den ich in Köln aus der Leitung genommen habe und da kann man gefühlt gar nicht genug filternsurprise.
Ebenso dabei ist eine Packung Entkalker, da meldet sich die Maschine irgendwann, wenn das fällig ist. Bisher hat sie das aber noch nicht. Zum einstellen der Wasserhärte ist auch ein Messstreifen dabei, der klebt in der englischen Bedienungsanleitung – also nicht gleich wegwerfen. Der hat hier Stufe 2 von 4 angezeigt, mal sehen wie oft die Maschine entkalkt werden möchte. Der Originalentkalker für 5 Vorgänge kostet knapp 11€, also 2,20€ pro Entkalkung. Vielleicht gibt es auch günstigere Alternativen, aber da hatte ich noch keine Motivation zu suchen.

Fazit

Ich habe den Kauf nicht bereut und kann die Maschine auch weiterempfehlen. Sie hat halt einen manuellen Milchaufschäumer und kann “nur” Kaffee und Espresso – die aber wirklich verdammt gut.
Wer wie ich nur Kaffee möchte und nicht drei verschiedene Zubereitungsarten hintereinander braucht auch nicht mehr. Die Bedienung über die Direktwahltasten ist da sogar ein Vorteil, man drückt halt nur auf einen Knopf und der Kaffee kommt.

Falls du überlegst, wirf vielleicht mal einen Blick auf diesen Wirtschaftlichkeitsrechner für Kaffee. Die Beispielberechnung geht von einem Vollautomaten für 750€ und 5 Tassen pro Tag aus und da ist nach spätestens 2 Jahren der Vollautomat billiger, als Kapselmaschinen. Die Tabelle liegt bei Google, man kann sie sich herunterladen oder als Kopie in Google Drive online verändern. Mein DeLonghi 22.110 hat knapp 500€ weniger gekostet und wenn ich das Wochenende mitrechne habe ich 3 Tassen pro Tag angesetzt. Da ist die DeLonghi nach spätestens einem Jahr günstiger als Kapseln.
Für mich war das kein entscheidende Faktor, da es nichts billigeres als Filtermaschinen gibt, aber es ist trozdem gut zu wissen. Gerade, weil ich unter der Woche für vor der Arbeit wieder eine Portionsmaschine haben wollte. Man sieht da auch den Preisunterschied von Pads zu Kapseln, bis ich billiger bin als eine Padmaschine werden fast 10 Jahre vergehen (Filtermaschinen holt man nie ein).

Mir ging es aber um den Komfort und Geschmack und das war ein voller Erfolglaugh.

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